Suchtfreier Weg und Spiritualität
Ich beschäftige mich zurzeit mit einem Phänomen. Organisationen wie AA und das Blaue Kreuz, die bei ihrer Entstehung verbunden waren mit dem christlichen Glauben, haben sich mehr oder weniger davon abgerückt. Andererseits gibt es namhafte katholische Ordensleute, die sich intensiv mit der Spiritualität von AA auseinandersetzen und zum Fazit kommen, dass dies ein ausgezeichneter Weg auch für Menschen ohne Suchtprobleme wäre. Ich denke konkret an Thomas Keating (Centering Prayer) und Richard Rohr (Männerspiritualität u.a.).
Ebenfalls interessant finde ich den Dialogen zwischen die Religionen. Besonders wenn es um ein tiefes Eintauchen in der Spiritualität werden die Unterschiede kleiner und das Gemeinsame grösser. Ein Beispiel ist Eknath Easwaran.
Hinzu gibt es Erfahrungen mit Menschen, die Gott lieber in der Natur suchen als im Kirchengebäude, die schwärmen von fernöstlichen Spiritualität, die gelungenen und heilenden Möglichkeiten durch die Verbindung von Medizin und Spiritualität aufzeigen…
Ich bin also neu aufgebrochen um meine Spiritualität zu entwickeln oder vielleicht entwickeln zu lassen. Thomas Keating schrieb nämlich: Es geht nicht darum Gott zu finden, sondern sich von ihm finden zu lassen. Ferner: Gott wird sich mir zeigen, wie er will.
Sunny
18. Januar 2024
Ebenfalls interessant finde ich den Dialogen zwischen die Religionen. Besonders wenn es um ein tiefes Eintauchen in der Spiritualität werden die Unterschiede kleiner und das Gemeinsame grösser. Ein Beispiel ist Eknath Easwaran.
Hinzu gibt es Erfahrungen mit Menschen, die Gott lieber in der Natur suchen als im Kirchengebäude, die schwärmen von fernöstlichen Spiritualität, die gelungenen und heilenden Möglichkeiten durch die Verbindung von Medizin und Spiritualität aufzeigen…
Ich bin also neu aufgebrochen um meine Spiritualität zu entwickeln oder vielleicht entwickeln zu lassen. Thomas Keating schrieb nämlich: Es geht nicht darum Gott zu finden, sondern sich von ihm finden zu lassen. Ferner: Gott wird sich mir zeigen, wie er will.
Sunny
18. Januar 2024
Einführung ins Thema
In der Geschichte wurzelten viele Abstinenz-Bewegungen in der christlichen Religion. Aktiv in der Schweiz sind die IOGT und das Blaue Kreuz heute noch. Auch die Zwölf-Schritte-Programme enthalten Aussagen, die stark an einem allmächtigen, aber vergebenden Gott erinnern und anknüpfen an die Praxis der Beichte. Dieser Ursprung wird heute nicht so stark betont, dennoch sind wir eingeladen, die Frage nach der Spiritualität und vielleicht auch der organisierten Religion nachzugehen.
Inwiefern hat Spiritualität mit dem Weg in ein suchtfreies Leben zu tun? Ich gehe von einer sehr breiten Definition der Spiritualität aus: Spiritualität ist die Haltung, dass wir verbunden sind mit Dimensionen, die tief in uns liegen und zugleich uns über uns hinausführen. Spiritualität ist eine wichtige Quelle für die Bedeutung meines Lebens einschliesslich mein Verhalten und meines Handelns.
In der Sucht verengt sich die Bedeutung des Lebens immer mehr auf den Konsum. Suchtfreiheit ist die Chance und zugleich die Herausforderung den Sinn des Lebens neu zu entdecken und danach zu leben. Spiritualität kann uns dabei begleiten und, sofern wir dies wünschen, auch leiten.
Über Spiritualität und Sucht wird geforscht und intensiv nachgedacht. Zwei Sammelbände zeigen die Vielfältigkeit der Arbeit, sowohl hinsichtlich definierten Gruppen als auch im Bereich von Grundfragen: „Spirituality and Addiction“, 2022 und „Spirit, Science and Health“, 2007.
Sunny, 8. Juli 2023
Inwiefern hat Spiritualität mit dem Weg in ein suchtfreies Leben zu tun? Ich gehe von einer sehr breiten Definition der Spiritualität aus: Spiritualität ist die Haltung, dass wir verbunden sind mit Dimensionen, die tief in uns liegen und zugleich uns über uns hinausführen. Spiritualität ist eine wichtige Quelle für die Bedeutung meines Lebens einschliesslich mein Verhalten und meines Handelns.
In der Sucht verengt sich die Bedeutung des Lebens immer mehr auf den Konsum. Suchtfreiheit ist die Chance und zugleich die Herausforderung den Sinn des Lebens neu zu entdecken und danach zu leben. Spiritualität kann uns dabei begleiten und, sofern wir dies wünschen, auch leiten.
Über Spiritualität und Sucht wird geforscht und intensiv nachgedacht. Zwei Sammelbände zeigen die Vielfältigkeit der Arbeit, sowohl hinsichtlich definierten Gruppen als auch im Bereich von Grundfragen: „Spirituality and Addiction“, 2022 und „Spirit, Science and Health“, 2007.
Sunny, 8. Juli 2023
Spiritualität als Lebensstil nach Eknath Easwaran
Ich war begeistert, als ich das Acht-Punkt-Programm von Eknath Easwaran entdeckte. Zum einen suchte er hinter religiösen und kulturellen Unterschied das Gemeinsame. Zum anderen hat er ein umfassendes Programm entworfen und dies in wenigen Worten zusammengefasst.
The Eight-Point Program of Passage Meditation - Blue Mountain Center of Meditation (bmcm.org) Für mich ist Easwaran ein gutes Beispiel von den Aufbrüchen der letzten Jahrzehnten: Weg von einer allzu engen Bindung an einer bestimmten Religion, hin zu einer Öffnung für die Tiefe und Weite der möglichen Erfahrung von Transzendenz, ein Zugehen auf das, was mehr ist als unser eigenes Leben. Überzeugend finde ich die Empfehlung als Meditationstext das Friedensgebet, das Franz von Assisi zugeschrieben wird. Deswegen gebe ich es hier gerne wieder. |
Eknath Easwaran hat viele Bücher geschrieben, etliche davon wurden auf Deutsch übersetzt. Die Einführung zu seinem Acht-Punkt-Programm ist im „Meditation: Das einfache 8-Punkte-Programm für Spiritualität im Alltag“. Ob dies noch erhältlich ist, ist eine ganz andere Frage.
Eine Alternative ist der Link zum Blue Mountain Center of Meditation (oben). Wer nicht genügend Englisch kann, könnte der Text herauskopieren und vom Computer übersetzen lassen. Gerne weise ich auf die gratis Übersetzungsdienste vom Textshuttle (Textshuttle – Der sichere Schweizer Online-Übersetzer).
Sunny
29. November 2023
Eine Alternative ist der Link zum Blue Mountain Center of Meditation (oben). Wer nicht genügend Englisch kann, könnte der Text herauskopieren und vom Computer übersetzen lassen. Gerne weise ich auf die gratis Übersetzungsdienste vom Textshuttle (Textshuttle – Der sichere Schweizer Online-Übersetzer).
Sunny
29. November 2023
Auf der Suche nach einem Mantra
Mantra: Eine einfache spirituelle Übung
Ein Mantra ist ein Wort, eine Phrase oder ein Satz, das oft repetiert wird in Laufe des Tages. Zum einen kann ein Mantra positiv wirken, einfach weil es von negativen Gedanken ablenkt. Zum andern, was noch wichtiger ist, hat ein Mantra die Möglichkeit durch seinen Inhalt sich tief in uns zu prägen und uns somit zu formen.
Das Wort „Mantra“ kommt aus dem Sanskrit und führt uns in Gedanken nach Indien und zu ihren religiösen Traditionen. Doch der Sache nach gibt es schon lange und wohl überall Mantras, wenn auch mit anderen Bezeichnungen. Es geht um das gute Wort, das uns begleitet und leitet durchs Leben.
Ein Mantra ist ein Wort, eine Phrase oder ein Satz, das oft repetiert wird in Laufe des Tages. Zum einen kann ein Mantra positiv wirken, einfach weil es von negativen Gedanken ablenkt. Zum andern, was noch wichtiger ist, hat ein Mantra die Möglichkeit durch seinen Inhalt sich tief in uns zu prägen und uns somit zu formen.
Das Wort „Mantra“ kommt aus dem Sanskrit und führt uns in Gedanken nach Indien und zu ihren religiösen Traditionen. Doch der Sache nach gibt es schon lange und wohl überall Mantras, wenn auch mit anderen Bezeichnungen. Es geht um das gute Wort, das uns begleitet und leitet durchs Leben.
Kriterien für ein Mantra
Auswahl eines Mantras
Wer beheimatet ist in einer bestimmten Religion, steht rasch viele Möglichkeiten zur Auswahl. Der Name oder eine sonstige Bezeichnung für Gott liegt nahe, ebenso ein Wort aus den heiligen Texten. Dazu kommen Worte Menschen, die besonders stark verankert in ihrem Glauben waren und gerne immer wieder zitiert werden.
Für Menschen, die nicht so verbunden mit einer Religion sind und/oder nichts mit „Gott“ anfangen können, kann die Suche schwieriger werden.
Hier ein paar Vorschläge:
„Gib uns Frieden.“ Darauf bin ich gekommen durch das Lied „Dona nobis pacem“, das oft gesungen wird. Es drückt die Sehnsucht nach Frieden aus, wobei Frieden so viele, verschiedene Ebenen hat.
Zwei beliebten Lieder aus Taizé, ein Zentrum der Einkehr für so viele Menschen aus aller Welt liefern auch Phrasen, die vielleicht passend sind: „Meine Hoffnung und meine Freude“ und „Ubi caritas et amor“ (Wo Güte und Liebe sind). Zwar sind sie aus der christlichen Tradition, dennoch drücken sie Werte aus, die viele Menschen schätzen und anstreben.
Aus der 60-er Jahren kommen mir die inspirierenden Worte Martin Luther King in den Sinn: „Ich habe einen Traum.“
Die Reformatoren des 16. Jahrhunderts haben versucht, den guten Kern ihres Glaubens im Zentrum zu stellen. Von ihnen sind einige gute Sprüche überliefert:
Sunny, 6. September 2023
- Ein Mantra beeinflusst uns Gedanken positiv. Zum Ersten bedeutet das, dass die Formulierung an sich positiv ist. Im Weiteren unterbricht das Mantra unseren Gedanken und steuert sie in die gewünschte Richtung.
- Das zweite Merkmal eines guten Mantras ergibt sich aus dem Erfolg des ersten Punktes. Positivere Gedanken heben unsere Stimmung, was durchaus vom Mantra angestrebt wird.
- Ein Mantra verbindet uns auf spiritueller Ebene. Diese Verbindung kann mit Gott sein, wie auch immer wir sie/ihn verstehen. Ebenso ist die Verbindung eine Einbindung in dem Weg der vorhergehenden Generationen wie auch mit Menschen um uns herum. Die dritte Verbindung ist mit dem tiefsten Kern in uns selbst, unsere Seele, unseren Geist.
Auswahl eines Mantras
Wer beheimatet ist in einer bestimmten Religion, steht rasch viele Möglichkeiten zur Auswahl. Der Name oder eine sonstige Bezeichnung für Gott liegt nahe, ebenso ein Wort aus den heiligen Texten. Dazu kommen Worte Menschen, die besonders stark verankert in ihrem Glauben waren und gerne immer wieder zitiert werden.
Für Menschen, die nicht so verbunden mit einer Religion sind und/oder nichts mit „Gott“ anfangen können, kann die Suche schwieriger werden.
Hier ein paar Vorschläge:
„Gib uns Frieden.“ Darauf bin ich gekommen durch das Lied „Dona nobis pacem“, das oft gesungen wird. Es drückt die Sehnsucht nach Frieden aus, wobei Frieden so viele, verschiedene Ebenen hat.
Zwei beliebten Lieder aus Taizé, ein Zentrum der Einkehr für so viele Menschen aus aller Welt liefern auch Phrasen, die vielleicht passend sind: „Meine Hoffnung und meine Freude“ und „Ubi caritas et amor“ (Wo Güte und Liebe sind). Zwar sind sie aus der christlichen Tradition, dennoch drücken sie Werte aus, die viele Menschen schätzen und anstreben.
Aus der 60-er Jahren kommen mir die inspirierenden Worte Martin Luther King in den Sinn: „Ich habe einen Traum.“
Die Reformatoren des 16. Jahrhunderts haben versucht, den guten Kern ihres Glaubens im Zentrum zu stellen. Von ihnen sind einige gute Sprüche überliefert:
- Tut um Himmels willen etwas Tapferes. (Huldrych Zwingli)
- Selbst wenn ich wüsste, dass die Welt morgen in Stücke zerfällt, würde ich immer noch meinen Apfelbaum einpflanzen. (Martin Luther)
- Das Leben ist zu kurz, um es mit etwas anderem als Liebe und Glück zu vergeuden. (Martin Luther)
Sunny, 6. September 2023
Spirituell, aber nicht religiös
Mehrfach habe ich gelesen, wie viele Menschen sich heute gerne als „spirituell“ bezeichnen, aber sich deutlich von „religiös“ abgrenzen. Damit kann ich mich selbst teilweise identifizieren. Ich bin sehr geprägt und getragen von meinem Glauben, aber ich gehe auf kritischer Distanz zu den Institutionen, welche der Glaube als ihr Hauptgeschäft sehe.
Ein paar Gedanken dazu:
Sunny, 26. August 2023
Ein paar Gedanken dazu:
- Es sind menschliche Institutionen eben sehr menschlich, was allzu oft bedeutet Streit, ein Streben nach und Ausüben von Macht, ein Interesse am Geld unter anderem -- nebst allem Guten, was geschieht.
- Zudem neigen religiösen Institutionen dazu Richtlinien für Denken und Verhalten zu erlassen, die mal wie ein zu enges Korsett wirken, mal laut gepredigt und durch den eigenen Taten widersprochen werden.
- Hinzu kommt die Zeit in der wir leben: Sei es durch Ferien, Studienaufenthalte und Austauschprogramme oder Aus- und Einwanderung kommen wir mehr denn je in direkten Kontakt mit anderen Glaubensauffassungen. Wir sind oft fasziniert und/oder beeindruckt von den Wegen der Spiritualität, eher bereit sie zu respektieren und von ihnen zu lernen. Nicht wenige Menschen fragen sich, ob und was an Gemeinsamkeiten vorhanden ist.
Sunny, 26. August 2023